Krankenstand mit Fehlzeitenmanagement senken
Allgemein

Hoher Krankenstand – Was tun?

Es passiert immer wieder, dass an bestimmten Tagen oder in bestimmten Monaten der Krankenstand ungewöhnlich hoch liegt oder einzelne Mitarbeiter außergewöhnlich oft fehlen. Mitunter kommt es aber auch vor, dass der Krankenstand innerhalb eines Unternehmens weit über dem Durchschnitt liegt. Dann sollten sich die Verantwortlichen fragen, woran das liegt, und geeignete Gegenmaßnahmen einleiten.

Hier kann gezieltes Fehlzeitenmanagement Abhilfe schaffen. Wir zeigen Ihnen, welche Maßnahmen Unternehmer ergreifen können, um den Krankenstand in ihrem Betrieb zu senken.

So profitieren Unternehmer von einem niedrigen Krankenstand

Hohe Fehlzeiten schlagen sich in vielfacher Hinsicht negativ auf die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens nieder. Hier sind zunächst natürlich der Arbeitsausfall sowie die Verpflichtung des Arbeitgebers zur Lohnfortzahlung bei Arbeitsunfähigkeit zu nennen.

Aber auch die indirekten Kosten für den zusätzlichen Personal- und Zeitaufwand machen sich deutlich bemerkbar. So müssen Kollegen den Arbeitsausfall des erkrankten Mitarbeiters auffangen und selbst entsprechende Mehrarbeit leisten. Das schlägt sich negativ auf die Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der betroffenen Beschäftigten aus. Häufig verfügen diese auch nur über mangelnde Kompetenzen in dem Bereich, in dem sie einspringen und erledigen die anstehenden Aufgaben mit geringerer Effizienz.

Unternehmer tun also gut daran, den Krankenstand im Unternehmen durch ein gezieltes Fehlzeitenmanagement möglichst niedrig zu halten. Welche Maßnahmen im Zuge dessen zu ergreifen sind, haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.

Fehlzeiten analysieren

Der Krankenstand innerhalb eines Unternehmens lässt Rückschlüsse auf die Arbeitszufriedenheit der dort beschäftigten Arbeitnehmer zu. Dem Fehlzeitenmanagement sollte deshalb immer eine Analyse der derzeitigen Fehlzeiten vorangehen. Wichtige Fragen, die es dabei zu klären gilt, sind:

  • Häuft sich eine bestimmte Art von Krankmeldungen?
  • Wie lange melden sich die Beschäftigten krank?
  • In welchen Bereichen kommt es zu Fehlzeiten (Filiale, Abteilung, Schicht)?
  • Wann melden sich Mitarbeiter krank?
  • Gibt es Mitarbeiter, die besonders oft abwesend sind?

Bei der Fehlzeitenanalyse sollten Sie sich immer auch fragen, ob vermehrt Krankmeldungen infolge struktureller Veränderungen oder geänderter Arbeitsbedingungen aufgetreten sind.

 

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Wenn Mitarbeiter oft kränkeln, sollten Sie auf Ursachenforschung gehen. Vielleicht sind innerbetriebliche Umstände Schuld an dem hohen Krankenstand in Ihrem Betrieb.

Gesundes Arbeitsumfeld schaffen

Basierend auf der Fehlzeitenanalyse können Sie gezielte Präventivmaßnahmen ergreifen. Bei der Optimierung des Arbeitsplatzes geht es darum, ein möglichst gesunderhaltendes und gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld zu schaffen.

Grundvoraussetzung dafür ist die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes. Überprüfen Sie, ob Ihr Mobiliar den Anforderungen an Arbeitsmittel aus dem Anhang der Arbeitsstättenverordnung entspricht oder Sie hier womöglich noch Anpassungen vornehmen müssen. Auch Lärm, Licht und Raumklima sind wichtige Faktoren bei der Gestaltung einer gesunden Arbeitsatmosphäre.

Flexible Arbeitszeitgestaltung

Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben rückt zunehmend ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Immer mehr Arbeitnehmer legen Wert darauf, trotz Vollzeitjob noch genügend Zeit für ihre Familie zu haben und das gilt längst nicht nur für Frauen.

Arbeitgeber können die Zufriedenheit ihrer Angestellten steigern und so langfristig den Krankenstand senken, indem sie feste Arbeitszeitregelungen lockern und den Mitarbeitern flexiblere Arbeitszeiten anbieten. Die Gleitzeitregelung erfreut sich hier besonderer Beliebtheit. Aber auch die Arbeit im Home-Office ist denkbar. Beschäftige erhalten dadurch mehr Freiräume, was den Stresslevel senkt und sich positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirkt.

Gespräch mit den Mitarbeitern suchen

Ihr Fehlzeitenmanagement sollte auch regelmäßige Gespräche mit Mitarbeitern vorsehen. Das ist insbesondere der Fall,

  • wenn einzelne Beschäftigte auffallend oft und dann nur wenige Tage am Stück fehlen;
  • im Rahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagements, wenn Mitarbeiter nach längerer Abwesenheit an den Arbeitsplatz zurückkehren.

Dabei ist es wichtig, die Mitarbeiter nicht zu verurteilen. Vielmehr sollten Sie verdeutlichen, dass Sie um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten besorgt sind. Erkundigen Sie sich, ob innerbetriebliche Umstände für die hohen Fehlzeiten verantwortlich sind und überlegen Sie gemeinsam mit den Betroffenen, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, damit die Arbeitnehmer zukünftig wieder gesund und zufrieden ihrer Arbeit nachgehen können.

Sorgfältige Personalauswahl

Häufig sind Über- oder Unterforderung der Grund dafür, dass einzelne Mitarbeiter sich häufig krank melden. Dem sollten Sie bereits im Rekrutierungsprozess Beachtung schenken und sich gezielt fragen, ob der jeweilige Bewerber wirklich zu dem spezifischen Aufgabenfeld passt und sozial in Ihr Team integriert werden kann.

Nur wer sich an seinem Arbeitsplatz wohl fühlt und gerne zur Arbeit geht, wird langfristig gesund, motiviert und leistungsfähig seine Tätigkeit ausüben können.

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Wenn Mitarbeiter sich im Betrieb nicht wohl fühlen, kann ihnen das im wahrsten Sinne des Wortes Bauchschmerzen bereiten. Suchen Sie das Gespräch, wenn Ihnen auffällt, dass ein Arbeitnehmer außergewöhnlich oft ausfällt.

Etablierung von betrieblichem Gesundheitsmanagement

Betriebliches Gesundheitsmanagement bietet sich längst nicht nur in Großbetrieben an, um den Krankenstand im Unternehmen niedrig zu halten. Auch kleine und mittelständische Betriebe können davon profitieren. Dabei ist es wichtig, praxisnahe Lösungen zu finden, die gut umzusetzen sind. Das kann z.B. die folgenden Aspekte beinhalten:

  • Obst und Wasser zur freien Verfügung
  • Unterweisung zu einer gesunden Lebensweise
  • Sportangebote, z.B. Betriebssport oder gemeinsame Teilnahme an Spendenläufen

Weitere Informationen zum Thema finden Sie in unserem Blogartikel Betriebliches Gesundheitsmanagement: Mitarbeitergesundheit aktiv fördern.

Arbeitssicherheit wahren, Arbeitsunfälle verhüten

Häufig liegen die Ursachen für einen hohen Krankenstand in mangelnden Sicherheitsvorkehrungen und Gefahrenpotentialen, die vermeidbar gewesen wären. Dabei sind Unternehmer gemäß §3 ArbSchG sogar gesetzlich dazu verpflichtet, für eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung ihrer Beschäftigten zu sorgen.

Arbeitgeber von Betrieben mit bis zu 50 Beschäftigten müssen den Arbeits- und Gesundheitsschutz nicht zwangsläufig an externe Fachkräfte auslagern, sondern können diesen auch selbst in die Hand nehmen. Alles, was Sie dafür tun müssen, ist an einer Unternehmerschulung im Rahmen der alternativen bedarfsorientierten Betreuung teilzunehmen. Diese vermittelt Ihnen das Grundlagenwissen, welches Sie benötigen, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz in Ihrem Unternehmen selbst zu organisieren.

Als offizieller Kooperationspartner der BGW führt die BAU WEITERBILDUNG regelmäßig Erst- und Folgeschulungen durch. Sichern Sie sich Ihren Seminarplatz am besten noch heute. Wenn Sie dazu noch Fragen haben, können Sie uns selbstverständlich jederzeit kontaktieren. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!